Myst 3 Exile

Rätselraten in fernen Welten

Titel: Myst 3 Exile
Kategorie: Adventure
PAL-Release: 2002
Entwickler: Presto Studios
Hersteller: Ubisoft
Spieler: 1
Zubehör: USB-Maus Unterstützung

Überblick

Als namenloser Protagonist besucht der Spieler seinen Freund Artrus, welcher ein Nachfahre der uralten D’ni Zivilisation ist und die Fähigkeit besitzt, eigene Welten in Form von Büchern zu schreiben. Dieser möchte mit den Fehlern der Vergangenheit (Ereignisse aus den Vorgängern „Myst“ und „Riven“) abschließen und eine neue Welt namens Releeshan als Heimat für sein Volk schreiben. Doch soweit kommt es nicht, denn das Buch Releeshan wird kurzerhand von einem unbekannten Fremden gestohlen und der Spieler muss die Verfolgung aufnehmen.

Myst 3 Exile ist ein Grafik-Adventure, das sich aus der Ego-Perspektive steuert und damit ein ziemlicher Exot in der Playstation 2 Softwarebibliothek. Der Spieler kann sich nicht gänzlich frei bewegen, sondern nur an vorgegebenen Knotenpunkt voranschreiten und dann umsehen. Die Spielwelt besteht aus vorgerenderten 360°-Bildern, die optisch aufwendig gestaltet aber leider auch sehr statisch sind. Es gibt weder ein Zeitlimit, noch kann der Spieler sterben. Dafür müssen diverse rätselhafte Apparaturen und Schaltermechanismen bewegt, überbrückt, verschoben oder verbunden werden. Diese Rätsel erweisen sich öfter als richtige Kopfnüsse, zumal der Lösungsweg nicht immer offensichtlich oder komplett logisch erscheint. Hinweise zur richtigen Lösung sind manchmal buchstäblich mit der Lupe zu suchen.

Screenshots

Meinung

Ich finde es klasse, dass diese Art von Spielen auch auf der Playstation 2 existiert. Aber Achtung: wer sich Myst III Exile genehmigen möchte, braucht einen langen Geduldsfaden! Bevor die Lösung zu einem der komplexen Rätsel gefunden ist, ist man gerne mal eine halbe Stunde mit Untersuchen und Herumprobieren beschäftigt. Zum Glück wird die Beharrlichkeit aber zum Großteil belohnt: Die surrealen Landschaftsbilder sehen toll aus und kreieren eine einzigartige Atmosphäre. Und zu geheimnisvoller Musik rätselhafte Apparaturen untersuchen und kryptische Tagebucheinträge entschlüsseln – ja, das hat schon was.

Doch es gibt auch eine Schattenseite… Die Technik ließe sich zwar kritisieren – das Nachladen der neuen Hintergrundbilder dauert immer ein paar Sekunden – aber mich stört etwas anderes: es mangelt an hilfreichen Hinweisen zur Lösung der Schiebe- und Logik-Rätsel. Manchmal ist der rettende Hinweise so subtil untergebracht, dass man im wahrsten Sinne an das andere Ende der Welt reisen muss, um ihn finden zu können. An zwei bis drei Stellen im Spiel dürfte selbst der aufmerksamste Spieler mit bester Kombinationsgabe an seine Grenzen stoßen. Ein wenig mehr Anleitung oder Hilfe hätten meine resignierten Blicke in die Komplettlösung verringert.

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