Fluch der Karibik – Die Legende des Jack Sparrow

Solide Action-Kost für Fluch der Karibik-Fans

  • Titel: Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow
  • Kategorie: Action / Hack and Slash
  • PAL-Release: 2006
  • Entwickler: 7 Studios
  • Hersteller: Ubisoft
  • Spieler: 1-2
  • Zubehör: Analog-Controller, Memory Card

Übersicht

Das Spiel zum erfolgreichen Film-Blockbuster von Jerry Bruckheimer erschien zeitlich versetzt erst zur Kinoveröffentlichung des zweiten Fluch der Karibik-Films. Inhaltlich spielt man zwar größtenteils die Handlung des ersten Films nach. Allerdings werden die Ereignisse nicht 1:1 abgespult, sondern aus der Perspektive von Jack Sparrow höchstpersönlich nacherzählt – und entsprechend fantasievoll ausgeschmückt…

Nach den Ereignissen des ersten Fluch des Karibik-Films sind Captain Jack Sparrow und Will Turner auf dem Weg in ihr nächstes Abenteuer. Beim missglückten Versuch, ein wertvolles Artefakt aus Panama zu stehlen, geraten die zwei in Gefangenschaft und sollen zur Strafe am Galgen baumeln. In der Hoffnung, das unvermeidliche Ende am Galgen möglichst lange hinauszuzögern, erzählt Jack seine ereignisreiche Geschichte und damit auch die Handlung des Kinofilms. In spielerischer Hinsicht haben sich die Entwickler stark an Genrevertretern wie Der Herr der Ringe – Die Zwei Türme orientiert: Die drei Hauptfiguren Jack, Will und Elizabeth durchkreuzen gradlinige Levels aus der Filmvorlage und bekämpfen zahllose Gegner mit Säbeln und Wurfdolchen. Ein 2-Spieler Koop-Modus, knackige Bossfights, versteckte Schatzkisten und ein rudimentäres Skill-System sind ebenfalls mit an Bord. Solide Action-Kost also!

Screenshots

Meinung

Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow ist in meinen Augen kein schlechtes Spiel – überwiegend ist es ein absolut solides Action Hack’n Slash. In manchen Momenten macht es sogar richtig Spaß! Dafür sorgen vor allem das abwechslungsreiche Grafikdesign quer durch die Südsee und die gute Präsentation samt stimmiger Filmmusik. Auch die Charaktermodelle der Hauptfiguren sehen ihren Filmvorbildern sehr ähnlich. Gefallen hat mir außerdem, dass man einige Schauplätze bereist, die nicht in der Filmvorlage vorkommen – darunter etwa eine Wikinger-Insel im Südpol und eine ostasiatische Festung. Das äußerst kampflastige Gameplay wird gelegentlich aufgelockert durch kleine Variationen bei den Aufgaben. Mal muss man eine hilflose Person beschützen, mal eine Festung durch Kanonenbeschuss zerstören. Versteckte Karten in jedem Level gewähren im Hauptmenü Zugriff auf Konzeptzeichnungen und Storyboards und erhöhen die Motivation.

Wo das Spiel hingegen am meistern federn lässt, ist die unpräzise und launische Steuerung. Auftretende Fehler bei Grafik, Audio und Sound ruinieren dafür gerne mal die Atmosphäre und auch die Gegner-Intelligenz streikt des Öfteren. Da hängen dann Figuren mal an Wänden fest oder bewegen sich einfach nicht mehr vom Fleck. Das typische Lizenzspiel-Phänomen des fehlenden Feinschliffs hat wieder zugeschlagen! In der Tiefe betrachtet, kommen weitere inhaltliche Mängel zum Vorschein. Zum Beispiel entpuppen sich die verschiedenen Angriffskombos und Konterattacken als ziemlich witzlos, da auch stupides Tastenhämmern zum Erfolg führt. Ebenfalls schade, dass sich alle Charaktere nahezu gleich spielen, egal ob man nun mit Elizabeth oder Jack den Säbel schwingt.

Insgesamt betrachtet ist Fluch der Karibik: Die Legende des Jack Sparrow inhaltlich zu unausgereift und nicht ausreichend genug „poliert“ worden, um in der Profi-Liga der Lizenzspiele mitzuspielen. Es gibt zahlreiche andere Actionspiele, die das einfach besser machen. Dennoch denke ich, dass Fans von PS2-Actionspielen und Fluch der Karibik solide Kost für ein paar unterhaltsame Stunden bekommen.

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