Mit dem achten Dragon Quest-Teil erscheint am Ende der PS2-Ära ein echtes RPG-Schwergewicht
Titel: Dragon Quest Die Reise des verwunschenen Königs
Kategorie: Rollenspiel
PAL-Release: 2006
Entwickler: Level 5
Hersteller: Square Enix
Spieler: 1
Zubehör: –
Überblick
Der finstere Hofnarr Dhoulmagus hat sich Königs Trodes royales Zepter geschnappt und ihn in ein grünes Ungeheuer sowie seine Tochter Madea in ein Pferd verwandelt. Gemeinsam mit der königlichen Wache und dem Banditen Yangus begibt sich die ungewöhnliche Rollenspieltruppe auf den Weg, um Dhoulmagus Dingfest zu machen und den Fluch rückgängig zu machen.
„Klassisch“. Ich denke, kein Wort beschreibt das Rollenspiel-Gameplay von Dragon Quest besser als dieses. In diesem farbenfrohen J-RPG in cell shading-Optik führt man die ungleiche Heldentruppe auf der Suche nach Doulmagus quer durch eine riesige Welt mit grünen Landschaft, mittelalterlichen Dörfern, finsteren Höhlen und blauen Ozeanen. Die Oberwelt ist frei begehbar und lädt ein zur fröhlichen Erkundung.
In den zufallsgenerierten, rundenbasierten Kämpfen werden meist knuddelige Monster mit Schwert und Magie bekämpft, um Gold und Erfahrungspunkte zu sammeln. Eine kleine Besonderheit ist dabei die sogenannte Konzentration: Ein Charakter steigert seine Konzentration, indem er seinen aktuellen Zug verstreichen lässt, um im nächsten Zug dann mit doppelt bzw. dreifacher Härte zuzuschlagen. Dieses Element wird vor allem in den knackigen Bosskämpfen Pflicht!
Screenshots
Meinung
Es gibt wirklich so viel an Dragon Quest Wert zu schätzen, dass es schwer wird, hier alles aufzuzählen. Das cell shading Design von Dragon Ball-Schöpfer Akira Toriyama sieht einfach großartig aus! Während viele Rollenspiele einen mit japanischer Dudelmusik beschallen, werden bei Dragon Quest schöne Orchesterklänge aufgefahren. Die professionell eingesprochenen Dialoge versprühen viel Wortwitz und Humor. Und selbst die Deutsche Übersetzung ist absolut vorbildlich.
Und doch es sind für mich vor allem die kleinen Details, die ich an diesem Titel so liebenswert finde: Wenn Yangus mal wieder die falschen Fremdwörter benutzt. Wenn sich eine „Naschkatze“ im Kampf das Gesicht putzt, anstatt zu attackieren. Oder wenn ein „Stiefelhoppser“ im Kampf für einen Moment die Hose runterlässt… Großartig 🙂 In Summe ist Dragon Quest einfach ein tolles Rollenspiel-Abenteuer, das vor allem zum Erkunden und Entdecken einlädt.
Es gibt nicht wenige, die Dragon Quest sogar als das beste Rollenspiel auf der Playstation 2 bezeichnen. Aber dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen! Warum? Vor allem der Schwierigkeitsgrad ist – selbst für einen RPG-Enthusiasten wie mich – zu hoch geraten. Mehrfach hat sich folgende Situation abgespielt: Ich kämpfe mich eine Stunde lang durch ein Verlies, sterbe dann beim übermächtigen Endboss und muss wegen fehlender Speichermöglichkeiten anschließend den kompletten Dungeon nochmal spielen… super!
Eine andere Gemeinheit: Gestorbene Charaktere lassen sich nur in Kirchen wiederbeleben. Ist man zum Beispiel gerade in einem Dungeon unterwegs und ein Partymitglied stirbt im Kampf, kann man im Prinzip wieder von vorne beginnen… na herzlichen Dank! So gerne ich Dragon Quest auch mag, das macht mir leider etwas die Spielerfahrung kaputt.
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