Gungrave

Ein wahres Fest für Freunde von cooler Anime Action

Titel: Gungrave
Kategorie: Third Person Shooter
PAL-Release: 2002
Entwickler: RED Entertainment
Hersteller: Activision
Spieler: 1
Zubehör: –

Überblick

Mit nur einem Ziel vor den Augen, kehrt der stille Hüne „Grave“ aus dem Reich der Toten in die Welt der Lebenden zurück: Er will das Verbrechersyndikat Millenion und deren obersten Boss Harry MacDowell entgültig zur Strecke bringen. Unterstützung erhält er von Dr. T, einem Ex-Wissenschaftler des Syndikats, und der jungen Mika, die als Tochter des früheren Syndikatoberhaupts auf der Flucht ist. Bewaffnet mit zwei riesigen Pistolen und einem raketenfeuernden Sarg auf dem Rücken, ballert sich Grave durch die Straßen und Kanalisation der Metropole, um Harry und seinen innersten Führungskreis zu vernichten. Doch die Erinnerung an sein vorheriges Leben holt ihn zunehmend ein: Zu Lebzeiten war er selbst ein angesehenes Mitglied des Syndikats und muss nun die Waffen gegen seine einstigen Vertrauten richten.

Gungrave ist ein äußerst kompromissloses Third-Person-Action Spiel. In den linear gestalteten Levels sieht man sich meist mit einer Überzahl an Gangstern und mutierten Wesen konfrontiert, die man mit seinen Schusswaffen im Sekundentakt über den Haufen ballert. Ein Schutzschild bewahrt Grave dabei vor feindlichem Kugelhagel und mit dem Sarg auf dem Rücken bekommen Gegner im Nahkampf eins auf die Mütze. Mit jedem Treffer, den Grave an Gegnern oder zerstörbaren Gegenständen erzielten, erhöht sich das Kombometer. Je länger die Kombo wird, desto höher lädt sich die Superschuss-Leiste auf, mit der man dann einen bildschirmfüllenden Raketen-Spezialangriff ausführen kann. Alternativ kann man sich mit einer Ladung aber auch heilen. Zwischen den Levels lässt sich der Spielstand abspeichern und der ein oder andere Dialog mit Mika oder Dr. T führen. Am Ende jeder Stage wartet dann ein knackiger Bossgegner, der auch ein wenig Taktik und geschicktes Ausweichen erfordert.

Screenshots

Meinung

Als Gungrave Ende 2002 bei uns in Deutschland auf den Markt gebracht wurde, gab es keine nennenswerte Bewerbung vom Publisher Activision und auch kaum Aufmerksamkeit durch Tests in den Fachmedien. So kam es, dass das Spiel zum Release wohl bei den meisten Zockern ziemlich unter dem Radar blieb. Meine Neugier wurde hingegen durch ein japanischen Trailer geweckt, der so cool aussah, dass ich dem Spiel unbedingt eine Chance geben wollte und mir Gungrave direkt bestellte.

Im Vergleich zu damals, ist meine Meinung über den Titel überraschend stabil geblieben. Mich beeindruckt zum Beispiel noch immer das stylische Anime-Design der Charaktere rund um die Haupthandlung des Spiels. Der schweigsame (Anti-)Held Grave mit seinem riesigen Raketensarg und dem lässigen Cowboyhut ist schon eine coole Socke. Dazu noch die netten Bossfights gegen die mutierten Handlanger des Syndikats, das sieht man nicht jeden Tag. Und die cineastische Inszenierung in den Story-Abschnitten des Spiels wird auch durch ein paar kultige musikalische Tracks bestens untermalt. Anime-Fans freuen sich zudem über die japanische Sprachausgabe.

Ein kurzes Vergnügen

Doch leider gibt’s bei Gungrave, damals wie heute, auch einen gewaltigen Haken: und zwar der geringe Spielumfang. Nach 6 Kapiteln, die man in ca. 2 Stunden durchspielen kann, ist das Vergnügen nämlich vorbei. Und nein, es gibt auch keine versteckten Secrets oder ähnliches zu entdecken. Der Wiederspielwert liegt nahezu bei Null! Und von den vielen kleinen Problemchen mit der schwammigen Steuerung oder der störrischen Kamera will ich gar nicht erst anfangen. Es sollte klar sein, dass hier bestenfalls durchschnittliche PS2-Actionkost geboten wird. Unterm Strich ist Gungrave in meinen Augen ein ganz netter Titel für Zwischendurch, der erst in Verbindung mit der gleichnamigen Anime-Serie zu einem tatsächlich empfehlenswerten Spiel wird.

Tipp: Das Playstation 2-Spiel wurde in Japan um eine Anime-Serie mit 26 Episoden ergänzt, welche die Vorgeschichte des Spiels erzählt. Vor allem die Beziehungen der Hauptfiguren untereinander, welche im Spiel nur am Rande Erwähnung finden, werden in der Serie näher beleuchtet und sehr spannend erzählt. 

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