Vorbildliche Adaption der Fantasy Filmvorlage
Titel: Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme
Kategorie: Action / Hack and Slash
PAL-Release: 2002
Entwickler: Stormfront Studios
Hersteller: Electronic Arts
Spieler: 1
Zubehör: Memory Card, Analog-Controller
Überblick
Peter Jacksons Verfilmung der berühmten Tolkien Romane „Der Herr der Ringe“ war Anfang des Jahrtausends ein Riesenerfolg an den Kinokassen und Spielehersteller EA sicherte sich damals die begehrte Lizenz zur Adaption des Stoffs für die Welt der Videospiele. Passend zum gleichnamigen zweiten Kinofilm erschien das Actionspiel Der Herr der Ringe Die Zwei Türme exklusiv für PlayStation 2, später auch für Xbox und Gamecube. Obwohl das Spiel den Titel „Die Zwei Türme“ im Namen trägt, wird die Handlung des ersten Films „Die Gefährten“ nacherzählt.
Der Herr der Ringe Die Zwei Türme ist ein kompromissloses Action Hack’n Slash, das bekannte Szenen der berühmten Filmvorlage aufgreift und einzeln nachspielen lässt. Dazu zählen etwa der Kampf gegen den Höhlentroll in den Minen von Moria oder die Schlacht gegen die Orkarmee bei Helms Klamm. Vor jeder Missionen steht eine der drei Hauptfiguren zur Auswahl: Aragorn, Legolas und Gimli. Jeder Charakter besitzt Nahkampf- und Fernkampfattacken, die sich durch Sammeln von Erfahrungspunkten verbessern lassen. Zudem können auch starke Angriffskombis erworben werden, die gegen gepanzerte Gegner und Gegnergruppen von Vorteil sind. In den gradlinig designten Leveln müssen nicht nur immer größere und fiesere Heerscharen von Orks, Wargreitern und Trollen geplättet werden. Häufig müssen parallel auch Dorfbewohner beschützt oder Barikaden verteidigt verteidigt werden! Obligatorische Bosskämpfe am Ende der Mission sind ebenfalls mit von der Partie.
Screenshots
Meinung
Als ein Fan der monumentalen Herr der Ringe-Verfilmung von Peter Jackson hat mich Der Herr der Ringe: Die zwei Türme wunderbar unterhalten. Durch die enge Verzahnung von Gameplay und Original Filmszenen sowie der Original Filmmusik fängt dieses Spiel die Atmosphäre der cineastischen Vorlage großartig ein. Man betrachte allein das Intro: Die Schlacht am Schicksalsberg wird mit einer Filmsequenz eingeläutet, wechselt kurz in Rendergrafik und mündet dann direkt in das Tutorial des Spiels in welchem man Isildur im Kampf gegen die Orkmeute steuert. Im Jahr 2002 sorgt sowas für offene Münder!
Sehr vorbildlich ist auch das umfangreiche Bonusmaterial. Zahlreiche freispielbare Extras wie Interviews mit den Hauptdarstellern, Konzeptzeichnungen und ein kleines Making-of Video beleuchten die Entstehung von Film als auch Spiel zugleich. In Summe also eine echt tolle Lizenzadaption des Leinwandwerks, so wie man sich häufig vorstellt – aber selten bekommt.
Aber wäre da vielleicht noch mehr drin gewesen? Mit Sicherheit! Die lediglich 12 Missionen – manche davon nach 10 Minuten beendet – reichen gerade einmal für ein paar unterhaltsame Abende an meiner Playstation 2. Die Handlung der Filme hätte locker noch weitere Inhalte geliefert, zum Beispiel der Kampf gegen den Balrog von Moria oder der Angriff auf Sarumans Turm. Aber dafür hat die knappe Produktionszeit wohl nicht mehr ausgereicht. Etwas mehr Feinschliff hätte sicher auch das brauchbare, aber nicht sonderlich ausgefeilte Kampfsystem und vor allem der mitunter unfaire Schwierigkeitsgrad vertragen können. Zu häufig scheitern Missionen weil wehr- und hirnlose Dorfbewohner niedergemetzelt oder Verteidigungswälle von Orkhorden überrannt werden. Komfortable Rücksetzpunkte sind in Mittelerde leider Mangelware!
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