Die aufgebohrte PS2-Version beweist, dass Ego-Shooter auch auf der Konsole gut funktionieren
Titel: Half-Life
Kategorie: Shooter
PAL-Release: 2001
Entwickler: Valve / Gear Box
Hersteller: Sierra Entertainment
Spieler: 1-2
Zubehör: USB-Maus, USB-Tastatur
Überblick
Gordon Freeman ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Black Mesa Forschungslabor und an seinem ersten Arbeitstag mit dem Test einer ungewöhnlichen Materie beauftragt. Alles läuft zunächst routiniert ab, doch im entscheidenden Moment geht das Experiment gehörig schief. Eine gewaltige Explosion öffnet Tore in eine fremde Dimension und feindselige Wesen überrennen das gesamte Labor! Als einer der wenigen Überlebenden bahnt sich Gordon einen Ausweg durch den riesigen Forschungskomplex. Und als wäre das Alles nicht schon gefährlich genug, ruft der Zwischenfall auch das Militär auf den Plan! Dieses möchte die Ereignisse um jeden Preis vertuschen und alle Überlebenden möglichst lautlos eliminieren. Ehe er sich versieht, muss sich Gordon also nicht nur mit fiesen Aliens, sondern auch mit kaltblütigen US-Soldaten anlegen.
Half-Life ist ein Ego-Shooter mit einer Story-Kampagne, die einen Mix aus Feuergefechten, Geschicklichkeitspassagen und gelegentlichen Bossfights bietet. Die Geschichte wird dabei komplett durch geskriptete Szenen in Spielgrafik erzählt. Gordons anfänglich konventionelles Waffenarsenal aus Pistole, Shotgun und Maschinengewehr wird später im Spiel durch experimentelle Forschungswaffen und Alien-Technologie erweitert.
Während die Kampagne eindeutig das Herzstück von Half-Life bildet, verfügt die PS2-Version noch über zwei zusätzliche Spielmodi. In „Head to Head“ können zwei Spieler im klassischen Splitscreen-Deathmatch gegeneinander antreten. Bei „Decay“ wiederum handelt es sich um einen komplett neuen und PS2-exklusiven Spielmodus, der den Black Mesa Unfall aus der Perspektive der Wissenschaftler Dr. Cross und Dr. Green erzählt. In 10 verschiedenen Story-Missionen müssen zwei Spieler gemeinsam Hindernisse überwinden und Aliens pulverisieren.
Screenshots Half-Life
Meinung
Insgesamt macht Half-Life auf der Playstation 2 in meinen Augen eine sehr gute Figur. Das liegt vor allem an der starken Kampagne, die schon zuvor auf dem PC Maßstäbe setzen konnte und das Storytelling in Ego-Shootern revolutioniert hat. Während sich die meisten Ego-Shooter damit begnügen, dem Spieler immer fettere Wummen gegen immer stärkere Gegner vorzusetzen, gilt es bei Half-Life permanent neue Herausforderungen zu meistern:
Mal muss man sich in der Wüste vor einem bewaffneten Hubschrauber verstecken und im nächsten Moment vorsichtig ein mit Sprengfallen übersätes Raketensilo durchqueren. Die Menge an tollen Gameplay-Ideen hätte locker für zwei oder gar drei Spiele gereicht!
Man muss außerdem anerkennen, dass sich Entwickler Gearbox bei der Half-Life PS2-Version in Punkto Inhalt und Ausstattung sichtlich Mühe gegeben hat. Zahlreiche optische Verbesserungen bei den Waffen- und Charaktermodellen werten das nicht ganz so zeitgemäße visuelle Erlebnis auf. Die Steuerung ist optimal an den Dualschock 2-Controller angepasst und es gibt auch ein praktisches Fadenkreuz „lock-on“ für absolute Gamepad-Legastheniker.
Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch die komfortable Quick Save-Funktion, der 16:9 Widescreen Modus und sogar USB-Maus und -Tastatur lassen sich anschließen. Das Sahnehäubchen ist außerdem der kooperative Decay Mode! Die Story ist hier wunderbar mit der Handlung des Hauptspiels verzahnt und zwei Spieler müssen hier wirklich zusammenarbeiten, um eine Mission abzuschließen. Wirklich schade, dass nicht viel mehr Spiele diesen Ansatz verfolgen!
Wenn doch bloß die Technik nicht wäre…
Ein großes Manko sehe ich allerdings in der technischen Portierung. Mit etwas Flimmern und verwaschenen Texturen kann ich mich noch arrangieren, als PS2 Spieler ist man schlimmeres gewohnt. Aber, dass die Framerate beim Spielen häufig einbricht, finde ich wirklich nervig. Vor allem bei größeren Räumen oder vielen Effekten kommt es regelmäßig zu unschönen Slowdowns. Half-Life war bereits zu seinem PC-Debüt drei Jahre zuvor technisch nicht „State of the Art“ – da wäre also sicher eine flüssigere Performance drin gewesen, oder? Am Ende vom Tag kann man aber darüber hinwegsehen.
Tipp: Das Spiel wurde in Deutschland sowohl als USK 16 als auch USK 18-Version veröffentlicht. Bei der USK 16-Version sind erhebliche Anpassungen beim Design der Gegner und der Gewaltdarstellung vorgenommen. Die USK 18-Version hingegen ist die ungeschnittene Englische Original-Fassung, welche eindeutig besser ist.
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